Preisträger in der Kategorie Internet 2007
Wofür erhielten Sie den Alternativen Medienpreis?
2007 habe ich für meine Tag-für-Tag-Chronologie des Holocaust den 1. Preis in der Sparte Internet erhalten. Die Urkunde ist auf den 11. Mai 2007 datiert. Zu Aufbau und Sinn der Chronologie, die meines Wissens immer noch die umfangreichste Sammlung und Dokumentation dieser Art in deutscher Sprache ist.
Wie ging es nach der Auszeichnung zu Ihrem Projekt oder Beitrag weiter?
Die Chronologie steht nach wie vor online. Sie hat, obwohl nie dafür geworben wurde, gegenwärtig 40 000 Zugriffe pro Monat, die sich auf 140 000 Seiten verteilen. Es treffen regelmäßig Anfragen vor allem von Schüler*innen ein. Manche haben konkrete Fragen; anderen wäre es vermutlich am liebsten, wenn ich ihnen ihre Hausarbeit schriebe. Die zwingend notwendigen technischen Arbeiten zur Anpassung des Internet-Auftritts sind 2016 und 2017 von der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit jeweils 2000 Euro bezuschusst worden. Weitere Förderungen habe ich trotz mehrerer Bemühungen nicht erhalten. Das ist schade, da ich bisher nur ein Drittel meines gesammelten Materials in die Online-Chronologie integrieren konnte und aufgrund einer sehr niedrigen Rente weiter für meinen Lebensunterhalt arbeiten muss, aber Gott sei Dank auch kann und darf.
Welche Bedeutung hat der Alternative Medienpreis für Sie?
Meine Erinnerung an die Preisverleihung ist leider negativ überschattet, weil ich mit einer heftigen Lungenentzündung, die ich wohl schon ausgebrütet hatte, aus Nürnberg nach Hamburg zurückkehrte. Davon abgesehen erinnere ich mich an eine sehr freundliche, nahezu familiäre Atmosphäre und an eine warmherzige Laudatio, die ich gerade erst vor ein paar Tagen zufällig im Netz wiederfand.