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Meine Ferien von Lisa, 9 Jahre:

Zum dritten Mal ging es zum Campen an die Adriaküste nach Italien. Mein Bruder Max und ich freuten uns schon wie ein Schnitzel. Drei Wochen auf diesen riesiggroßen Campingplatz herumzutollen, schwimmen, schnorcheln und vor allem Quallen fischen.

Nach fast zehn Stunden Fahrt in der Hitze haben wir dann endlich einen super Platz für unseren Wohnwagen fast am Meer gefunden. Jetzt ging es um das Aufbauen vom Vorzelt, wir versuchten, uns so gut wie möglich davor zu drücken. Max hatte plötzlich ungeheuerliche Bauchschmerzen und mir tat ganz plötzlich die Blinddarmnarbe vom Frühjahr weh. Auf die war ich übrigens irre stolz, sah richtig cool aus! Aber als unsere Mutter dann meinte, wir sollen uns im Wohnwagen (habt Ihr ne´ Ahnung, wie heiß das Ding im Sommer werden kann!?) doch hinlegen, ging es uns schlagartig wieder besser. Nun gut, eigentlich kann Auspacken auch ganz lustig sein, vor allem wenn Papa die Heringe mal wieder nicht findet.

Aber das Beste an dem Urlaub war der Abend, an dem Papa und Mama dachten, wir würden friedlich im Wohnwagen schlafen, während sie nebenan mit Holländern und anderen Deutschen saßen und Wein tranken:

Wir warteten eine halbe Stunde und sind dann vorsichtig aus dem Fenster geklettert, an dem Toilettenhäuschen warteten dann die anderen Kinder. Ben, Peter, Jan, Emilie, Frederik und Tina. Wir überlegten, was wir alles so anstellen können, die Auswahl am Campingplatz ist riesig: Heringe ziehen, Wäsche an die andere Leine hängen, Liegen am Strand verstellen und so weiter und so fort. Wir schlichen uns erstmal zwischen den Zelten und Wohnwägen durch und beobachteten kichernd, was die Leute so machten.


Ein großer, dicker und bärtiger Mann, der las vor seinem Zelt ein Buch und war so vertieft, dass er gar nicht bemerkte, wie wir ihn heimlich beim Nasenbohren beobachteten. Erst als Tina es nicht mehr aushielt und vor Lachen laut losprustete, schrak der Mann auf. Er fluchte bestimmt irgendwas Schlimmes als er uns da stehen sah. War wohl besser so, dass wir die Sprache nicht verstanden haben! Wir rannten wie die Irren, bis wir uns sicher fühlten, Tina konnte kaum noch atmen, weil sie sich vor lauter Lachen immer noch nicht beruhigt hatte. Hattest Du mal beim Laufen schon mal einen Lachanfall? Na, dann kannst Du Dir sicher vorstellen, wie es uns ging.

Peter hatte dann die Idee, die Wäsche, die vor unserer Nase gerade hing, abzuhängen und ein paar Meter weiter wieder aufzuhängen. Leider haben wir dabei vergessen, leise zu sein. Emilie bekam sich nicht mehr ein, als sie eine übergroße Unterhose in der Hand hielt. Die war fast so groß wie ein Zweimannzelt! In dem größten Lachanfall kam ein Mann wutentbrannt aus dem Zelt hinter uns rausgeschossen. So schnell konnten wir gar nicht schauen, da stand er schon fast vor uns, wild fuchtelnd mit der Taschenlampe in der einen Hand und nur mit einer Unterhose bekleidet. Eigentlich sah das sehr komisch aus, aber uns ist das Lachen ziemlich vergangen, wir hatten richtig Muffensausen. Die einzige Möglichkeit, die uns blieb: Wir rannten so schnell, wie wir konnten. Wir hätten jeden Preis in der Schulmeisterschaft geholt. Ich stolperte dann auch noch über einen Hering und als ich mich aufrappelte, sah ich über mir nur noch ein knallrotes (das leuchtete sogar im Dunklen) und wutentbranntes Gesicht. Oh Gott, ich konnte sogar schon seinen Schweiß riechen. Ohne lange zu überlegen, machte ich das, was ich am Besten konnte: Aus vollem Leibe zu schreien, so ein Schrei, der richtig durch Mark und Bein ging. Keine Ahnung, wer mehr erschrocken war, ich oder der Mann. Ich nutzte den Augenblick des Schreckens aus und rannte, rannte, rannte, ich rannte, bis ich nicht mehr konnte.

Und dann stand ich da, irgendwo auf diesem megagroßen Campingplatz und wußte nicht mehr, wo ich war. Mist! Sogar großer Mist, fluchte ich vor mich hin. Was jetzt? Ich suchte nach irgend etwas, was mir bekannt vorkam. Oh Weia, wie spät es wohl inzwischen war?

Beim Umdrehen sah ich dann ganz weit weg ein kleines Werbeschild vom Supermarkt leuchten. Gott sei Dank, von da aus kannte ich den Weg! Die Strecke kam mir ewig vor, wo die anderen wohl abgeblieben sind? Ich war müde und durstig. Und ich hoffte sehr, dass meine Eltern nichts von unserem kleinen Ausflug mitbekommen haben.

Aber leider hörte ich schon von Weitem die aufgeregte Stimme meiner Mutter, irgendwann standen sie alle da. Emilie und Tina mit Eltern, Peter und Frederik mit Eltern, Jan und Ben natürlich auch mit Eltern. So froh ich auch war, wieder zurück gefunden zu haben, so sehr bibberte ich innerlich vor dem Anpfiff meiner Eltern. Mein Bruder Max kam mir ganz aufgeregt entgegen, irgendwie freuten sich alle mich zu sehen! Ich erfuhr, daß die anderen über eine Stunde schon auf mich warteten und erstmal alle erleichtert waren! Mein Vater und die Väter der anderen Kinder wollten gerade den Campingplatz anfangen abzusuchen.

Der Ärger nach der ersten Wiedersehensfreude blieb natürlich nicht aus, für den gesamten Urlaub wurde mir das Taschengeld gestrichen (machte nichts, habe einfach Muscheln verkauft) und den nächsten Tag durfte ich nicht ans Meer. Das war schrecklich! Dieses Abenteuer werde ich auf jeden Fall nie wieder vergessen!