Klaus Schrage

Was ist das Besondere am Alternativen Medienpreis?
Der Alternative Medienpreis ist tatsächlich anders. Obwohl die Preisgelder nicht gigantisch sind, gehen immer wieder hervorragende Beiträge ein, die uns Juror*nnen oft stark beeindrucken. Er ist ein Preis für Journalismus mit Haltung. Und den braucht es in einer von ökonomisch getriebenen Fusionen, Tarifflucht und sinkender Vielfalt mehr denn je.

Was war während Ihrer Tätigkeit als Juror*in Ihr persönliches Highlight?
Ich bin kein guter Erinnerer. Deshalb freue ich mich jedes Jahr ganz unbefangen auf spannende Beiträge. 2019 hat mich der Beitrag „Die Versteigerer. Profiteure des Holocaust“ von Jan N. Lorenzen und Michael Schönherr sehr berührt. Aber wenn ich dann doch weit zurückschauen soll, dann erinnere ich mich an den im Jahr 2007 mit dem zweiten Preis prämierten Roten Reporter aus Wülfrath bei Düsseldorf.  Diesen Klaus J. Hann erlebte ich als einen vom linken Lokaljurnalismus besessenen und wunderbar verrückten Zeitungsmacher. Wenn ich mich nicht täusche, war es meine erste Laudatio.

Welcher Beitrag ist Ihnen in Erinnerung geblieben?
Nur einer? Darauf kann ich wirklich nicht antworten. Aber: Ich habe beim Alternativen Medienpreis die Nachdenkseiten und „Topf voll Gold“ kennengelernt und schaue diese Seiten bis heute gerne an. Das ist doch auch was.