Lange Nacht des Menschenrechts-Films in München 2018 (ausgebucht!)

Drei Preisträgerfilme des Wettbewerbs um den Deutschen Menschenrechts-Filmpreis 2018 sind kurz nach ihrer Prämierung jetzt in München zu sehen: am 12. Dezember 2018 bei der Langen Nacht des Menschenrechts-Films in der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF).

Die Veranstaltung ist ausgebucht. Wir führen eine Warteliste für alle, die auf Verdacht kommen und auf freibleibende Plätze hoffen.

Die diesjährigen Filme zeigen anschaulich, dass Menschenrechte nicht nur weltweit, sondern auch in Europa und in Deutschland weiter unter Druck stehen. Ausgetragen wird der Wettbewerb seit 1998 im Rhythmus von zwei Jahren – dieses Jahr im Rahmen des 70. Jubiläums der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vom 10. Dezember 1948 durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen in Paris.

In der HFF präsentieren Preisträgerinnen und Preisträger ihre ausgezeichneten Werke, jeweils verbunden mit einem moderierten Gespräch mit Marko Junghänel, dem Gesamtkoordinator des Deutschen Menschenrechts-Filmpreises:

Florian Baron, „Joe Boots“, Preisträger in der Kategorie Kurzfilm (ab 19 Uhr)
Vanessa Ugiagbe und Yasemin Markstein, „Just a normal Girl“, Preisträgerinnen in der Kategorie Amateure (im Anschluss)
Wolfgang Fischer, „Styx“, Preisträger in der Kategorie Langfilm (ab 21 Uhr)

Die Stiftung Journalistenakademie unterstützt als Mitveranstalterin den Deutschen Menschenrechts-Filmpreis seit zehn Jahren bei der Pressearbeit für die Lange Nacht des Menschenrechts-Films. Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung unter journalistenprojekt18@gmail.com oder per Fax an 089 131406. Wer über die Filmnacht berichten will, kann gerne noch teilnehmen!

Update 13. Dezember 2018

Lesen Sie hier den Veranstaltungsbericht von Johanna Leitenbacher:

Flüchtlinge, Kriegsveteranen und starke Frauen:
Lange Nacht des Menschenrechts-Films 2018 in München

Spürbar unter die Haut gingen dem Publikum die Preisträgerfilme des diesjährigen Deutschen Menschenrechts-Filmpreises. Die „Lange Nacht“ in der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) brachte Besucher und Filmschaffende ins Gespräch und regte zum Nachdenken an.

München, 13. Dezember 2018 – Die Tour des Deutschen Menschenrechts-Filmpreises machte am Dienstagabend Station in München. Im ausgebuchten AudimaxX der HFF waren drei Preisträgerfilme zu sehen: die Sieger der Kategorien Langfilm („Styx“ von Wolfgang Fischer), Kurzfilm („Joe Boots“ von Florian Baron) und Amateure („Just a normal Girl“ von Vanessa Ugiagbe und Yasemin Markstein).

Im Anschluss an die Filmvorführungen von „Joe Boots“ und „Just a normal Girl“ moderierte Gesamtkoordinator Marko Junghänel jeweils Gespräche mit den Preisträgern. „Man hätte ähnliche Fälle auch in Deutschland finden können“, sagte Regisseur Florian Baron über seinen Protagonisten. Joe Boots aus dem gleichnamigen Film kehrt als traumatisierter Kriegsveteran aus dem Irak zurück. „In den USA musste ich nicht danach suchen, da hat das Thema mich gefunden, weil es einfach viel mehr dieser Fälle gibt“, berichtete Baron.

Regisseurin Yasemin Markstein („Just a normal Girl“) stellte sich ohne die Protagonistin Vanessa Ugiagbe den Fragen auf der Bühne. Die mutige Vanessa erzählt im Film ihre Geschichte von Flucht vor Zwangsverheiratung und Beschneidung. „Vanessa hat es vor der Kamera sehr gut gefallen“, verriet Yasemin Markstein. „Nach dem Schulabschluss möchte sie deswegen gerne Schauspielerin werden.“

„Styx“ von Wolfgang Fischer schloss den Abend ab. Im Film stößt Seglerin Rike im Atlantischen Ozean auf ein schwer beschädigtes und hoffnungslos überfülltes Flüchtlingsschiff. „Viele sind satt geworden von dokumentarischen Bildern, sie sind davon nicht mehr emotional berührt“, erklärte Junghänel. „Doch das schafft dieser Spielfilm.“ Im Publikum war das deutlich zu spüren: Am Ende des Films gab es keinen lauten Applaus, es herrschte entrückte Stille. „Styx“ ist ein Film, der nachwirkt und zum Nachdenken anregt.