Editorial

Was bedeutet es, mutig zu sein in Zeiten des Stillstands?

Studierende der Journalistenakademie gehen im Onlinemagazin Mutig dieser Frage nach. Auf der Suche nach Antworten befragen sie junge Unternehmer*innen, die sich selbständig machen. Sie sprechen mit fast Erblindeten, einem Barbier, der sich von der Corona-Krise nicht unterkriegen lässt und Menschen, die sich um das Konfliktmanagement in urbanen Hotspots kümmern. Und sie zeigen ausdrucksstarke Bilder von Natur und Menschen, die Mut machen. Elf Beiträge, darunter zahlreiche Bilderstrecken und ein Video, zeigen auf, was mutig war, ist oder sein kann.

Mutig sollte ich schon als Kind sein. Damals, als ich aufgenommen wurde in eine Clique meiner Grundschule. Für die Aufnahme musste ich eine Mutprobe bestehen. Schon früh im Leben verlangt man von uns, Mut zu beweisen. Mutig zu sein, um bewusst nichts zu sagen, aber mutig genug, gezielt etwas zu sagen. Mutig sein kann Menschen verbinden. So wie die Redakteur*innen des Magazins Mutig.

Mut war unser Antriebsfaktor, dieses Magazin auf die Beine zu stellen. Nicht nur in Hinblick auf die erstellten Beiträge, hat jeder von uns auch Aufgaben abgegeben, neue dazu bekommen oder einfach nur dort mitgeholfen, wo er gerade gebraucht wurde. Dazu ist wichtig: Mutig genug zu sein, etwas abzugeben und loszulassen oder mutig genug zu sein, um für Neues offen zu sein.

Es könnte sein, dass ein Redakteur oder eine Redakteurin unseres Magazins das anders sieht. Auch das ist mutig: Mutig genug, es den anderen zu sagen. Mut entsteht aus Befindlichkeiten und Ängsten. Mut stärkt uns und Mut tut uns allen gut. Mut ist ein vielseitiger Begriff, wie ich es gerade feststelle, dass er mir als Titel unseres Magazins am Anfang so nicht in den Sinn gekommen wäre. Unsere Beiträge sind ein Einblick in das aktuelle gesellschaftliche Leben unter Corona, nicht zu verwechseln mit der Spanischen Grippe vor mehr als hundert Jahren, die ja auch überwunden wurde. Mut und Angst gehören zusammen. Wer Mut beweist, überwindet die Angst.

Unsere Beiträge wollen Mut machen. In der Hoffnung, dass vieles wieder so wird, wie es einmal war, wünschen wir Spaß und Freude beim Lesen!

Michael A. Keller und die Redaktion des Magazins Mutig