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Hat München einen Haken?

geschrieben von Hermann Haydn 13. Oktober 2017
Hat München einen Haken?
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Ja, meint Stephan Alof und macht bei „Brot am Haken“ mit. „Das Münchner ,Mia san mia’ geht mir auf die Eier“, sagt Stephan Alof. In der Hans-Sachs-Straße in München betreibt er eine Bäckerei und Konditorei mit Café. Sie ist sehr angesagt. Die Einrichtung auf die richtige Mischung aus Nostalgie und Moderne getrimmt. Sägeraue Holzbretter über dunkel getünchter Wand, eine „Oma-Theke“, die Lust auf Genuss wie früher macht. Das Glockenbachviertel ist cool. Muss man sich auch leisten können. Einige können es nicht mehr. Da hat Alof „Brot am Haken“ raus beziehungsweise rein gehängt.

Die Idee ist einfach: Wer selbst ganz konkret was Gutes tun und leisten will, der begleicht neben seinem Einkauf noch extra etwas mehr mit: Zwei Brezen, ein Brot, einen Espresso … Er nimmt das aber nicht mit, sondern hängt den Bon an den Haken. Mitnehmen darf die bezahlte Ware stattdessen ein Hungriger, oder einer, bei dem das Haushaltsgeld wieder mal knapp wurde. Es wird nicht überprüft.

Im Alof hängen zwei Haken zwischen Fenster und Ausgang. „Manchmal sind es drei, manchmal auch 15 oder 20 Bons, die da auflaufen“, sagt Stephan Alof. Und sie werden immer abgeholt.

Deshalb nervt ihn auch das Münchener Selbstverständnis, dass die Stadt so selbstverliebt daher kommt. Passt doch alles; alle hip und noch hipster, alle erfolgreich, alle können sich die horrenden Mieten leisten, Gentrifizierung kümmert nur nebenbei.

„Die Stadt ist oberflächlich“

Stephan Alof sieht auch die Schattenseiten im Spotlight des Erfolgs. Da liegt nicht nur der Obdachlose abends in den Hauseingängen, wo sich gerade niemand um einen Leerstand kümmert. Da gibt es auch genug versteckte Armut. „Und die nicht zu wenig“, so Alof. Da trifft es auch mal diejenigen, die eigentlich vorsorgen konnten. Die ein Leben lang gearbeitet haben; und die Miete steigt doch gnadenlos über die Rentenentwicklung hinaus. Gerade muss schräg gegenüber ein Paar raus, beide 80; Luxussanierung. Es geht nicht mehr anders, als sich verkleinern und verändern. Da hat sich vielleicht die Frau mit Kind von ihrem „Arsch“ getrennt und kommt dafür nicht mehr finanziell rum. „Meine eigenen Mitarbeiterinnen; was verdienen die schon als Fachverkäuferinnen?“, ist Stephan Alof selbst klar, „das würde alleine kaum für München reichen.“

Deshalb fragt er nicht nach, wer kommt und sich einen Bon vom Haken zieht. Da kann auch jemand modisch gekleidetes dabei sein. Armut verbirgt sich vielleicht hinter der Würde, die bis zuletzt bewahrt wird wie eine Tarnung im „Mia san mia“. Da kommen aber auch die echt armen Hunde, denen man es ansieht. Die meisten schauen später vorbei, wenn es an der Backwarentheke ruhiger wird. Wer gibt schon gerne zu, dass er nicht mehr hip ist? Stephan Alof ist sich sicher: „Es wird schon einen Grund geben.“ Eine direkte Begegnung gibt es selten zwischen Geber und Nehmer.

Es wird schon einen Grund geben.

Und Alof kümmert es auch nicht, wenn jemand kritisiert: „Das ist doch nur Marketing und Du verdienst auch noch am Extra-Verkauf für den sozialen Zweck.“ „Klar“, sagt er. „Aber darum geht es doch nicht. Sich selbst dabei zu opfern vor lauter Selbstlosigkeit, das fordert bei Brot am Haken niemand.

Worum es geht: „Dass es so schön einfach wäre, ganz im Vorbeigehen was zu machen.“ Dass man sich da auch was selbst bewusst macht, dass die Welt nicht so rosig ist, wie das „Mia san mia“ es in aller Arroganz raus bläst. Dass die Sache auch noch einen weiteren Haken haben kann, wie das Einhergehen von finanzieller Armut und sozialer Vereinsamung.

Da wird auch in so neu angesagten Vierteln wie am Gärtnerplatz vieles kaputt gemacht, was gewachsen ist und das soziale Gefüge ausmacht. Alof sieht das als Geschäftsmann, der nicht den nächsten Trend-Mega-Store statt geschlossener alter Lädchen nebenan haben möchte. Und er sieht das als Kirchenvorstand, der seit einem Vierteljahrhundert auch mit dem Thema hadert, dass in einer oberflächlicheren Welt soziale Auffangsysteme schwinden, dass mit kirchlicher Bindung auch Wertvorstellungen aufgegeben werden, die wiederum neue Haken an der Sache aufmachen.

Brot am Haken ist da für den Münchner eine gute Gelegenheit, nachzudenken und bei sich selbst einzuhaken. Ganz einfach.

Titelbild: © Hermann Haydn

 

Weiterführende Links

Bäckerei Alof

Haken in München/Stand Oktober 2017

Die Idee hinter Brot am Haken

AlofBäckereiBrot am HakenMünchen
Hermann Haydn
Hermann Haydn

Geboren 1967 mitten im tiefsten Bayerischen Wald, im Dörfchen Rosenau, zog es ihn zur humanistischen Bildung nach Passau, gefolgt von Studium der Politikwissenschaften, Soziologie und Volkskunde mit Zielrichtung Journalismus. Nach gut 20 Jahren als freier Journalist, Redakteur, Satzleiter einer Anzeigenblattabteilung und PR-Autor im klassischen Print-Bereich macht er sich gerade auf, auch die crossmedialen Pfade online zu beschreiten. Autorenprofil

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