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Equal Pay Day: Journalistinnen fordern gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit

Freie Journalistinnen werden für vergleichbare Tätigkeiten deutlich schlechter
entlohnt als ihre männlichen Kollegen. Auf diesen Missstand will das
Frauennetzwerk BJFrau des Bayerischen Journalisten-Verbandes (BJV) aktiv
aufmerksam machen. Daher beteiligt sich der Frauenarbeitskreis des BJV erstmalig
am Münchner Aktionsbündnis für den Equal Pay Day und wird am Equal Pay Day in
München (23.3.2012, 15 bis 19 Uhr) mit einem eigenen Info-Stand vertreten sein.
Während alle berufstätigen Frauen im Bundesdurchschnitt mit 23 Prozent weniger
Lohn als ihre männlichen Kollegen auskommen müssen, liegt dieser Unterschied
bei freien Journalistinnen in Vollzeittätigkeit sogar noch einmal deutlich höher,
nämlich bei 32 Prozent. Das war 2008 das erschreckende Ergebnis der Umfrage
„Arbeitsbedingungen freier Journalisten“ des Deutschen Journalistenverbandes
unter mehr als 2000 freien Journalisten und Journalistinnen. Für die Kolleginnen
wurde ein Durchschnittseinkommen von 1.673 Euro pro Monat errechnet, während
die Männer auf 2.429 Euro kamen.

Nebenbei verdeutlichen diese Einkommenswerte, dass freiberuflich arbeitende
Journalisten, Männer wie Frauen, häufig ohnehin unter höchst schwierigen
ökonomischen Bedingungen zu leiden haben, trotz meist akademischer Ausbildung
(63,3 Prozent). Dass sich die Situation der Frauen in diesem schwierigen Umfeld
noch schlechter darstellt, ist ein Missstand, der nach Ansicht der Mitglieder des
Frauenarbeitskreises im BJV unter keinen Umständen tragbar ist. Dabei ist davon
auszugehen, dass sich der Einkommensunterschied von 32 Prozent zwischen
weiblichen und männlichen Kollegen seit Entstehung der Studie nicht signifikant
verändert hat. Der vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)
veröffentlichte Gesamtwert von 23 Prozent ist seit Jahren nachweislich gleich.
Bei festangestellten Journalisten sollten sich aufgrund der weitgehenden
Tarifgebundenheit zunächst keine solchen Unterschiede feststellen lassen. Doch
auch hier vermuten die im Netzwerk aktiven Journalistinnen Handlungsbedarf. Es ist
die vielzitierte gläserne Decke, die Frauen davon abhält, in die höheren
Karriereebenen vorzudringen. In der Unterschriftenaktion „Pro Quote“ (www.proquote.
de) fordern daher seit Wochen namhafte Journalistinnen eine 30-Prozent-
Quote für Frauen in den Chefredakteurs-Etagen aller Medien. BJFrau unterstützt
auch diese Aktion ausdrücklich.

Wann: 23. März 2012, 15 bis 19 Uhr
Wo: Aktionstag mit Performances und Info-Ständen in der Säulen-Halle im
Münchner Rathaus am Marienplatz
Weitere Infos:
Broschüre des DJV, freien infos 2/2009 zum Download:
http://www.djv.de/fileadmin/DJV/Journalismus_praktisch/Arbeitsfelder/Arbeitsfelder_Freie/Inf
os/Freienumfrage2008_1.pdf
Flyer Equal Pay Day zum Download: http://www.bpwmuenchen.
de/downloads/epdflyer2012.pdf