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Alternativer Medienpreis 2007: An gestern erinnern, heute handeln


Der Alternative Medienpreis 2007, der am 11. Mai um 20 Uhr im Nürnberg verliehen wurde, stand im Zeichen der deutschen Geschichte und der aktiven Auseinandersetzung mit aktuellen Missständen. Erster Preisträger in der Kategorie Internet ist Knut Mellenthin mit www.holocaust-chronologie.de. Für jeden Tag zwischen 1933 und 1945 sammelte er akribisch, was damals geschah. Der dritte Preisträger informiert und hilft heute bei rechtsexstremistischen Übergriffen: www.mut-gegen-rechte-gewalt.de ist sein programmatischer Name. Das Projekt „Kinderstrasse“ lässt Kinder in europäischen und lateinamerikanischen Ländern die Straße beschreiben, in der sie wohnen. Das Gesamtwerk, das mit dem zweiten Preis in der Sparte Internet ausgezeichnet wurde, können alle Kinder (und auch die Erwachsenen) in mehreren Sprachen nachlesen auf www.kinderstrasse.com.

In der Kategorie Presse ging der erste Preis an Gerhard Jochem, Danièle List, Susanne Rieger und Monika Wiedemann, alle aus Nürnberg und Umgebung, für die Zeitschrift „transit“ und das Erinnerungsprojekt „Testimon“. Es zeichnet einerseits die Geschichte jüdischer Bürger nach – oft bis zum Ende in Auschwitz oder einem anderen Vernichtungslager der Nazis – und fordert andererseits das Einstehen gegen Diskriminierung heute ein. Der zweite Presse-Preis ging an den „Roten Reporter“, der seit 37 Jahren in Wülfrath, Niedersachsen, kritisch die Lokalpolitik begleitet, der dritte an die Dokumentation „Venceremos“, die engagierte Menschen aus aller Welt in der Tradition von Studs Terkel porträtiert. Alle Preisträger erhielten jeweils 500 € für ihre innovativen und kritischen Beiträge aus Internet und Presse. Um 20 Uhr wurden die Preise im Bildungszentrum verliehen. Den musikalischen Rahmen für die Preisverleihung gestaltete Oliver Ziegler mit seinen Chansons. Fotos von der Preisverleihung