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Läuft nicht: Bautzner Senf auf Nürnberger Bratwürstchen

Ein skurriler Streit unterhält in der Vorweihnachtszeit Sachsen, Franken und auch Bayern. Unter dem Motto „So geht sächsisch“ lässt die Sächsische Staatskanzlei derzeit eine Werbeagentur eine bundesweite Sympathie-Offensive durchführen. Die beauftragte Agentur hielt es für eine gute Idee, auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt kostenlos Nürnberger Bratwürste mit Bautzner Senf zu verteilen (der aus unerfindlichen Gründen mit einem sächsischen Apostroph geschrieben werden soll: Bautz’ner Senf).

Die Agentur hatte nicht mit der Nürnberger Seele gerechnet, sind doch die Bratwürstla markengeschützt und identitätsstiftend. So verfügte das Nürnberger Ordnungsamt, dass ein kostenloses Verteilen auf dem weltberühmten Mark der Marktsatzung widerspreche, denn das nehme ja den alteingesessenen Bratwurstständen und -gaststätten die Kunden weg. Als Alternative wurde den Sachsen der Nürnberger Aufseßplatz angeboten – ohne Dekoration ein denkbar düsterer Ort südlich des Bahnhofs, weitab vom Christkindlesmarkt.

Am Nikolaustag auf dem Aufseßplatz: weit und breit keine Sachsen. Dafür freuten sich in der niederbayerischen Gemeinde Tann die Anwohner über Bratwürste mit Senf im winzigen Ortsteil Nürnberg. Die mittelfränkischen Nürnberger hatten keine Wahl, sie mussten einheimische Bratwürstchen essen. Merke: 1. Niederbayern sind tolerant. 2. Den findigen Sachsen fällt immer eine Lösung ein.

Medienbericht: Nürnberger Nachrichten, Weder Wurst noch Senf
Pressemitteilung: Adventsaktion sorgt für Wirbel

Foto: Drei in am Weggla, gemeinfreies Foto von Wikipedia