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Deutsche Medien hypen Fukushima und Twitter

Mit Medienhypes befassen sich zwei neue Beiträge beim European Journalism Observatory (EJO): Journalisten von Focus, Spiegel und Stern berichten über Twitter fast so oft wie über Facebook. Kein Wunder, nutzen sie doch Twitter selbst besonders intensiv. Bei der Masse der deutschen Internet-Nutzer ist das anders: Nur drei Prozent sind auf Twitter, immerhin 42 Prozent auf Facebook vertreten. Das haben die Kommunikationsforscher Birgit Stark, Melanie Magin und Stefan Geiß von der Universität Mainz analysiert. Andere Netzwerke wie Stayfriends, Wer-kennt-wen oder Xing, auf denen immerhin bis zu 18 Prozent der User präsent sind, werden dagegen in den untersuchten Medien kaum erwähnt. Hype um Twitter (EJO)

Haben die Journalisten die Energiewende herbeigeführt? Die Mainzer Medienforscher Hans Mathias Kepplinger und Richard Lemke haben die Medienberichterstattung zum Reaktorunglück in Fukushima in Deutschland und der Schweiz mit derjenigen in Frankreich und Großbritannien verglichen. Die untersuchten deutschen Zeitungen und Fernsehnachrichten brachten in den vier Wochen nach dem Reaktorunfall 577 Beiträge über Fukushima, in der Schweiz waren es 521, während es in Frankreich 319 und in England nur 271 waren. In britischen Medien wurde also nicht einmal halb so oft über Fukushima berichtet wie in deutschen. „Fukushima wurde somit zum Menetekel, das Konsequenzen verlangt“, sagt Kepplinger. Danach ließen die Journalisten in Deutschland vorwiegend jene Experten zu Wort kommen, die ihre eigene Meinung bestätigten. Hype um Fukushima (EJO)