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Arbeitsmarkt: Strukturprobleme werden deutlicher

Die Herbstbelebung hat nicht die erhoffte Entlastung bei der Arbeitslosigkeit gebracht. Zwar hat die Zahl der Arbeitslosen von August auf September um 97.000 auf 2.849.000 abgenommen. Saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat allerdings um 25.000 angestiegen, teilt die Bundesagentur für Arbeit mit. Gegenüber dem Vorjahr waren 61.000 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Als Begründung nennt Heinrich Alt, Vorstand Grundsicherung der Bundesagentur für Arbeit (BA): Es seien weniger arbeitsmarktpolitische Instrumente wie Qualifizierung oder Zuschüsse eingesetzt worden. Die Zahl der Menschen, die an arbeitsmarktpolitischen Programmen teilnehmen, ist weiterhin rückläufig. Auch seien Beschäftigung schaffende Maßnahmen und die Förderung der Selbständigkeit zurückgegangen. Heinrich Alt: „Insgesamt zeigt sich der deutsche Arbeitsmarkt in einer guten Grundverfassung, gleichzeitig werden aber strukturelle Probleme immer deutlicher.“

Die Aussichten für 2014 sind laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), dem Thinktank der Arbeitsagenturen, durchwachsen. Im Jahresdurchschnitt 2014 werden voraussichtlich 42,09 Millionen Menschen erwerbstätig sein. Das ist ein Plus von 240.000 Personen gegenüber 2013. Die Arbeitslosigkeit werde hingegen nur um 40.000 Personen sinken auf dann 2,9 Millionen Arbeitslose. „Um die Beschäftigungschancen wieder zu erhöhen, sollte die Arbeitsmarktpolitik auf eine substanzielle Qualifizierungsstrategie fokussiert werden“, erklärt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs Prognosen und Strukturanalysen.

Zur Pressemitteilung der Bundesagentur für Arbeit
Zur Pressemitteilung des IAB mit Link zur Studie